Oops, I did it again.
Warum wir uns mehr um Graue Rhinos als um schwarze Schwäne kümmern sollten.
Guten Abend!
Ich habe gerätselt, ob ich heute noch einen Post mache.
In den letzten zwei Wochen ist viel zwischen mich und meine Pläne gekommen, von Schrauben in Reifen (großes Danke an die Gelben Engel, an dieser Stelle) über Spontaneität bis hin zu Erkältungen.
Die Erkenntnis?
Ich nehme mir zu viel vor.
“Life is what happens to you while you're busy making other plans.”
(Beautiful Boy, John Lennon)Ich nehme mir zu viel vor.
Nichts Neues also 🤷♀️.
Diese Situation erinnert mich an ein Konzept aus der strategischen Vorausschau: das Graue Rhino. Die Risiko-Analystin Michele Wucker beschreibt es als "etwas Großes, Furchteinflößendes, das auf dich zugerannt kommt. Es ist ein offensichtliches Problem."
In der Zukunftsforschung steht es für bekannte, aber oft vernachlässigte Risiken. Meine Tendenz, mir zu viel vorzunehmen, ist genau so ein Graues Rhino in meinem Leben. Ich sehe es kommen, ignoriere es aber oft, bis es mich überrennt. Vielleicht geht es dir ähnlich?
Warum habe ich trotzdem gepostet?
Ich war nahe dran, zu sagen: Es ist okay, wenn der Post heute nicht rausgeht. Und in manchen Fällen ist es gesund und wichtig, so eine Entscheidung zu treffen. Gerade bei dreizehn verschiedenen Prio 1 Themen (ein Thema für einen anderen Post) ist es notwendig, harte Entscheidungen zu treffen und Dinge aktiv nicht zu tun. Das Risiko aber: Einmal unterbrochen, ist es einfacher, es beim nächsten Mal auch wieder sein zu lassen. (Hand aufs Herz: Wie viele ungenutzte Fitnessstudio-Beiträge hast du in deinem Leben schon bezahlt?)
Darum habe ich mich heute für Kürze entschieden und gegen das Sein-Lassen.
In diesem Sinne: Frage nicht ob, sondern wie du es schaffen kannst. Chances are, es fühlt sich hinterher gut an.
Fröhliches Umsetzen!
Stella
PS: Vor kurzem habe ich mit einer Coachee darüber gesprochen, dass man in gewissen Jobs 50% seines Tages für Ungeplantes freihalten sollte. Das schaffe ich gerade ehrlicherweise auch nicht, aber es ist gut darüber nachzudenken. Wie handhabst du das?
Kopfnuss: Das wahrscheinliche, vernachlässigte Risiko
Sebastian Bollien vom BAKS hat hier einen sehr schönen Artikel über den Tierpark des Strategic Foresight verfasst. Mein Lieblingstier ist das Graue Rhino, das für “bekanntes Unwissen” steht. Die Risiko-Analystin Michele Wucker beschreibt es sehr anschaulich so:
“Ein Gray Rhino ist etwas Großes, Furchteinflößendes, das auf dich zugerannt kommt. Es ist ein offensichtliches Problem.” - Michele Wucker, Interview mit ZDFheute
Wir machen uns gerne auf die Suche nach schwarzen Schwänen und suchen Lösungen dafür, aber vermeiden, über wahrscheinliche, aber vernachlässigte Krisen und Bedrohungen nachzudenken. Warum eigentlich?
Welches Graue Rhino ignorierst du?
Soundtrack der Woche: Beautiful boy by John Lennon
“Life is what happens to you while you're busy making other plans.”


